Die Hormonspirale - Frauenarzt Dr. med. Wolfgang Vorhoff

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Die Hormonspirale

Verhütungsschirmchen (Hormonspirale)

Das Verhütungsschirmchen ist ein kleines „T“ aus flexiblem Kunststoff, dessen empfängnisverhütende Wirkung auf der „lokalen“ und gleichmäßigen Freisetzung geringer Mengen eines Gestagens (Levonorgestrel) direkt in die Gebärmutter beruht.

Indem sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt, können die Spermien nicht mehr in die Gebärmutter vordringen. Außerdem werden Spermien in ihrer Aktivität und Befruchtungsfähigkeit gehemmt.

Darüber hinaus wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verringert, so dass die monatlichen Blutungen unter einem Verhütungsschirmchen schwächer, kürzer, seltener und auch weniger schmerzhaft werden können bis dahin, dass gar keine Monatsblutungen mehr auftreten.
Der natürliche, hormonelle Zyklus bleibt erhalten

Im Unterschied zu anderen Verhütungsmethoden, die nur aus einem Gestagen bestehen (z. B. Dreimonatsspritze, Hormonimplantat, die meisten Gestagenpillen), wird mit einem Verhütungsschirmchen der Eisprung nicht unterdrückt. Frauen behalten deshalb ihren natürlichen hormonellen Zyklus.
Beschreibung, Wirkweise & Blutungsmuster

Das Verhütungsschirmchen ist ein kleines „T“ aus flexiblem Kunststoff, das vom Frauenarzt/der Frauenärztin direkt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Es wird in der Fachsprache auch Intrauterinsystem (IUS) genannt. Der verwendete Kunststoff wird auch für andere Produkte in der Medizin wie z. B. Fadenmaterial oder künstliche Gefäßschienen verwendet.

Das Verhütungsschirmchen setzt kontinuierlich geringste Mengen des Gestagens Levonorgestrel in die Gebärmutter frei und wirkt direkt dort verhütend.

Dadurch werden die Spermien in ihrer Aktivität gehemmt und können dank eines verdickten Schleimpfropfs im Gebärmutterhals nicht in die Gebärmutter vordringen. Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut nur ganz flach aufgebaut, weshalb die monatlichen Blutungen nicht nur schwächer, kürzer und seltener, sondern auch schmerzärmer ausfallen oder auch ganz ausbleiben können.
Sehr hohe Verhütungssicherheit

Das Verhütungsschirmchen schützt – je nach Modell – für bis zu drei bzw. bis zu fünf Jahre sehr sicher vor einer Schwangerschaft und gehört mit einem Pearl-Index von 0,2–0,4 sowohl bei perfekter als auch typischer Anwendung zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden der Welt.

Das heißt: Nur bis zu zwei bis vier Frauen von 1.000 werden trotz Verhütungsschirmchen innerhalb eines Jahres schwanger – Zum Vergleich: Bei der Pille in der typischen Anwendung, also mit Anwendungsfehlern wie z.B. dem Vergessen, der Anwendung von anderen Medikamenten oder bei Magen-Darm-Problemen können bis zu 90 von 1000 Frauen innerhalb eines Jahres trotz Pille schwanger werden.
So wird das Verhütungsschirmchen eingelegt

Das Verhütungsschirmchen wird mit einem dünnen, biegsamen Kunststoffröhrchen in die Gebärmutter eingeführt. Bei Bedarf kann vorher der Gebärmutterhals lokal betäubt werden.

In der Gebärmutter entfalten sich die elastischen „Ärmchen“ des Verhütungsschirmchens und sorgen für die richtige Lage oben in der Gebärmutter.

Beim Einlegen kann, ähnlich wie bei einer Monatsblutung, ein ziehendes/drückendes Gefühl im Unterbauch auftreten.

Einige Wochen nach der Einlage sollten Lage und Sitz des Verhütungsschirmchens kontrolliert werden. Danach entscheidet der Arzt, wie oft und in welcher Art Kontrolluntersuchungen notwendig sind.
Mögliche Vor- und Nachteile des Verhütungsschirmchens

Das Verhütungsschirmchen eignet sich vor allem für Frauen, die über längere Zeit zuverlässig und bequem verhüten wollen.

Die Monatsblutung wird häufig kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft, der natürliche hormonelle Zyklus bleibt dabei aber erhalten. Nach Entfernung des Verhütungsschirmchens kehrt die Fruchtbarkeit wieder auf ihr normales Niveau zurück und Frauen können nach der Entfernung des Verhütungsschirmchens aus der Gebärmutter sofort wieder schwanger werden.

Nicht zu empfehlen ist das Verhütungsschirmchen unter anderem für Frauen, die häufig Entzündungen des kleinen Beckens hatten, sich einer Eileiteroperation unterziehen mussten oder eine Eileiterschwangerschaft hatten. Das Verhütungsschirmchen ist nicht Verhütungsmethode der ersten Wahl bei Frauen, die noch kein Kind geboren haben.

Zur ausführlichen Erklärung von Risiken und Nebenwirkungen wenden Sie sich bitte an Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin.

 Die Hormonspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffteil, dessen Schaft mit einem kleinen Hormondepot versehen ist. Ein dünner Kunststofffaden dient zur Entfernung der Spirale. Die Hormonspirale wird von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Seit einiger Zeit gibt es auch eine kleinere und geringer dosierte Hormonspirale, die allerdings nur eine Wirkungsdauer von drei Jahren hat.
Wirkung

Die Hormonspirale gibt das Gestagen Levonorgestrel direkt in die Gebärmutterschleimhaut ab. Das freigesetzte Hormon macht den Zervixschleim im Gebärmutterhals dicker. Dadurch wird er für die Spermien undurchlässiger. Spermien, die dennoch durchkommen, werden zusätzlich in ihrer Beweglichkeit gehemmt. Außerdem mindert das Gestagen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, wodurch die Möglichkeit verringert wird, dass sich eine eventuell befruchtete Eizelle einnisten kann. Die Hormonspirale ist je nach Präparat drei bis fünf Jahre wirksam.
Anwendung

Vor dem Einsetzen der Spirale findet eine gynäkologische Untersuchung zur Beurteilung von Form und Größe der Gebärmutter und zum Ausschluss einer Entzündung statt. Dann wird die Spirale mit Hilfe eines dünnen Röhrchens durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Dies geschieht üblicherweise gegen Ende der Menstruation, da dann der Gebärmutterhals am weitesten und das Einlegen weniger zu spüren ist. Außerdem ist das Risiko einer unerkannten Schwangerschaft zu diesem Zeitpunkt am geringsten.

Manche Frauen empfinden das Einsetzen der Spirale als schmerzhaft. Auf Wunsch kann in diesem Fall ein Schmerz- oder Beruhigungsmittel eingenommen oder eine örtliche Betäubung gesetzt werden. Nach dem Einlegen können Beschwerden wie bei Regelschmerzen auftreten, die aber nach einiger Zeit abklingen. Halten sie an, müssen sie ärztlich abgeklärt werden.

Der korrekte Sitz in der Gebärmutter wird per Ultraschall überprüft. Die empfängnisverhütende Wirkung der Hormonspirale setzt sofort nach dem Einlegen ein.
Sicherheit

Studien zeigen, dass die Hormonspirale eine hohe Sicherheit hat.
Vorteile

Bei vielen Frauen wird die monatliche Blutung durch die Hormonspirale kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft. Bei bis zur Hälfte der Frauen bleibt die Blutung nach einigen Monaten fast ganz aus, was viele als Vorteil empfinden. Da ausschließlich Gestagen freigesetzt wird, ist die Hormonspirale auch für Frauen mit Östrogenunverträglichkeit geeignet. Aus dem gleichen Grund bestehen während der Stillzeit keine Bedenken gegen die Hormonspirale.
Nachteile

Als Nebenwirkungen der Hormonspirale können Zwischenblutungen, unregelmäßige beziehungsweise gar keine Blutungen, Unterleibsschmerzen, Brustspannen, Kopfschmerzen, Eierstockzysten, Akne, depressive Verstimmungen, Nervosität und sexuelle Unlust auftreten.

Bei bis zu fünf Prozent der Frauen kann es im Laufe der Zeit zu einem Verrutschen oder einem Ausstoßen der Spirale kommen. Deshalb ist es ratsam, sich zusätzlich zur regelmäßigen ärztlichen Kontrolle ab und an durch Nachtasten zu vergewissern, dass der Rückholfaden der Spirale noch zu spüren ist, die Spirale also noch an ihrem Platz sitzt.

Wie bei der Kupferspirale können Bauchhöhlenschwangerschaften eintreten, das Risiko dafür ist aber sehr gering. Ein Symptom hierfür können Schmerzen im Unterbauch sein. In diesem Fall sollte die Ärztin oder der Arzt aufgesucht werden.

Bei einer vorausgegangenen Thrombose, häufigen Unterleibsentzündungen oder einem erhöhtem Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken, sollte die Hormonspirale nicht verwendet werden. Die Hormonspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
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Die Spirale (Kupferspirale)
Verhütung nach der Geburt

Das Brustkrebsrisiko ist bei der Anwendung der Hormonspirale vergleichbar mit dem Risiko bei der Anwendung eines hormonellen Kombinationspräparats geringfügig erhöht.

Beim Einsetzen der Hormonspirale nach der Geburt ist das Risiko einer möglichen Verletzung der Gebärmutterwand erhöht. Sicherheitshalber sollte die Hormonspirale deshalb erst drei Monate nach der Geburt eingelegt werden. Auch eine ungewöhnliche Lage der Gebärmutter kann das Risiko einer Verletzung erhöhen.

Bei sehr jungen Frauen und Frauen, die noch nicht geboren haben, ist die Hormonspirale nicht als Methode der ersten Wahl anzusehen und sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn andere zuverlässige Methoden nicht infrage kommen.
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